Bischofsmütze statt Dreiteiler, ein Manager als Heiliger Nikolaus

Was passiert, wenn ein ehemaliger Direktor eines Logistikunternehmens in Richtung Pension gleitet? In unserem Fall ist er offen für Neues, noch nie ausprobiertes.

Der Beginn der Geschichte: Manager Martin telefoniert mit seiner Schwester, die ihm ihr Leid klagt, dass für die Einkaufszentren, die sie regelmäßig als Künstleragentin betreut, die gut bezahlte Rolle des Hl. Nikolo bei beredten Studenten oder Schauspielern offensichtlich in der Attraktivität ganz weit unten stünde.

Martin sagte spontan: „Dann mache ich das“– obgleich er seinen spontanen Beschluss dann gleich über Wochen bereute, bis es dann zum Tag X kam, als aus dem Manager der Nikolo im Shopping Tempel wurde. Lesen wir doch, was Martin erlebte, fern von Besprechungsräumen und nahe an den Menschen:.

“Mein Arbeitstag als Nikolo war, zugegeben, etwas anders als gewohnt, aber so anders auch wieder nicht. Eine längere Anreise zum Ort meines Wirkens zählt für mich ja auch im Geschäftsleben zum Alltag.
Statt Business-Outfits samt Notebook machten ausnahmsweise ein langes weißes Unterkleid, der rote Mantel mit Schärpe, Mitra und Bischofsstab sowie ein wallender weißer Bart deutlich, in welcher Mission ich unterwegs war.
Das Ziel lautete „INTERSPAR Linz, Ortsteil Neue Heimat“, wo mich die SPAR-Filialleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überaus nett in Empfang nahmen und meinen sensationell bequemen Arbeitsplatz zuwiesen:

Der große, rote Plüschsessel – gleich beim Eingang – war perfekt positioniert! Er sollte in den nächsten Stunden zu einem magischen Ort überraschender und berührender Begegnungen werden, von denen ich Euch gerne einige Highlights berichte:

Magische Anziehung, das hat der Nikolo (die manche Manager gerne hätten).

Eine meiner ersten Verehrerinnen war eine zierliche alte Dame, die ungeniert auf meinem rechten Knie Platz nahm und gestand, dass sie eben erst 97 Jahre alt geworden sei. Von dort war es doch ein beträchtlicher Altersunterschied zu dem ein oder anderen entzückenden Zwergerl, welches mir vertrauensvoll in den Arm gelegt wurde und das nicht gleich geschrien hat, sondern stattdessen aufmerksam den Rauschebart oder eine Mandarine untersuchte.

Ein Teenager, der am Nikolotag Geburtstag hatte, benötigte unbedingt ein Foto mit mir. Ein ebenso beliebtes Motiv gab ich für eine Reihe attraktiver Instagrammerinnen ab, wobei mir das Interesse an meiner Person eher zweitrangig erschien, es war er Zauber der Montur, der mich in den sozialen Medien wohl tausendfach multiplizierte.

Wer gibt, bekommt auch zurück.

Später kam eine vom Schicksal gezeichnete, doch fröhliche Frau, vielleicht Mitte Siebzig, die mir ein Nikolausgedicht vortrug und  viele Kinder aus allen Bevölkerungsteilen, die sich – voll verlegenem Stolz den Nikoausstab präsentierend – von Ihren Eltern ablichten ließen. Danach durften sie sich aus dem von SPAR großzügig bereit gestellten Gabenkorb etwas aussuchen. Manche bescheiden, bloß ein Zuckerl – andere bedienten sich großzügiger, aber alle haben sich lieb bedankt.

Ein kleiner Junge kehrte nach den Einkäufen mit seinem Papa zurück und drückte mir eine Flasche Almdudler in die Hand. Ich war baff. Noch mehr, als ein paar Männer und eine Frau, die wohl einen guten Teil des Tages, vielleicht auch der Nacht auf der Straße verbringen müssen, mich mit 2 Dosen Zipfer Urtyp versorgten. Wahrlich eine helle Freude, auf die ich allerdings erst am nächsten Tag daheim zurückkam. Sogar ein Rubbellos wurde mir von einer Rockerbraut zugeworfen, wobei sie sich tänzerisch 1x um die eigene Achse drehte und mir ein Handküsschen zuwarf.

Heiliger Nikolaus, vertreten von Martin

Zu den besonderen Erfahrungen zählte weiters eine spontane „Whats-App-Konferenz“:

Ein Familienvater fragte schüchtern an, ob dies möglich wäre. Er habe nämlich für heute zum ersten Mal einen Nikolo für seine Kinder nach Hause bestellt und wollte herzeigen, wie der aussieht, damit es keine Panik gäbe. Die Live-Schaltung in das – wirklich sehr belebte Wohnzimmer – mit einem Schippel Kindern und überbordender Fröhlichkeit war großartig. Es stimmt also: DER NIKOLO MACHT ALLE FROH!


……und am meisten vielleicht den Nikolo selber, der an diesem Tag reichlich beschenkt wurde.
Darum: Seid nett zueinander, dann werdet auch Ihr beschenkt. Das gilt übrigens privat sowie beruflich und ohne Unterschied. Gerade auch für das Management, denn:

Führen heißt dienen und für Andere da zu sein.

Also dann – bis zum nächsten Jahr!
In Liebe
Euer Nikolo

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