Das Land Niederösterreich unterstützt 14 Citizen Science Projekte mit fünf Millionen Euro, drei ganz Besondere wurden durch Lhstv. Stefan Pernkopf den Medien vorgestellt.
Pernkopf sagte, Bürgerwissenschaft sorge für ein besseres Leben in Niederösterreich: „Bürgerinnen und Bürger forschen gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in freiwilliger Zusammenarbeit für eine bessere Welt.“ Für Pernkopf heiße Bürgerwissenschaft „sein Wissen einzubringen, um bessere Daten zu generieren. Entscheidend ist, dass Hauptamtliche mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten. Dieses Mitforschen wird zu einer Mitmachbewegung.“
Ein Beispiel für Bürgerwissenschaft ist das Projekt „AdaptForstK“:
Martin Gerzabek von der Universität für Bodenkultur Wien: „Wir haben ein großes Problem mit dem Klimawandel, insbesondere in Trockengebieten. Zum Beispiel kommt im Waldviertel die Fichte an ihre Grenzen. In so genannten Living Labs, also in lebenden Laboratorien, wollen wir mit Waldbesitzern ein offenes Innovationsökosystem schaffen.” Anhand der Erforschung von Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotopen bei der Photosynthese der Bäume und von Trockenzeiten sollen kleine Betriebe angeleitet werden, „selbst tätig zu werden und zu überlegen, wie kann ich meinen Wald zukunftsfit gestalten“, so Gerzabek.
Bettina Pospisil von der Universität für Weiterbildung Krems arbeitet mit Schülerinnen und Schülern an dem Projekt „Young Citizen Scientists against Disinformation“: „Wir wollen die Jugendlichen selbst zu Forscherinnen und Forschern machen, um von ihnen zu lernen, was Desinformation für sie überhaupt bedeutet, aber auch, was das für Informationen sind, mit denen sie täglich konfrontiert sind“, spricht sie etwa Fake-News in den sozialen Medien an.
Als drittes Projekt stellte Bernhard Engelmann von der FH St. Pölten „Access“ vor:
„Wir nutzen innovative Technologien, sprich Smartphone-Kameras, Cloud-Computing und KI, um biomechanische Daten zu Kniearthrose-Patienten zu finden.“ Bisher sei das nur in speziellen Ganglaboren möglichen gewesen, mittlerweile an fast jedem Ort. Damit würden Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit ihren Patientinnen und Patienten selbst zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: „Das ergibt natürlich eine ganz andere Diversität und andere Stichprobengrößen“, so Engelmann abschließend.
Forerunners Network meint dazu: Eine gut dotierte Initiative, den “Elfenbeinturm der Wissenschaften” erreichbar zu machen und Spannungsmoment der Forschung das auch in die Bevölkerung zu tragen.