Das Erlebnis der letzten Wildnis Österreichs

Österreichs Urwälder sind wahre Schätze der Natur. Sie sind die letzten Reste der einst unberührten Wälder Europas und bieten eine faszinierende Vielfalt an Flora und Fauna. Diese Wälder sind nicht nur Heimat für eine Vielzahl von Tierarten, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die Kraft und den Wert der unberührten Natur. Der größte Urwaldrest steht im südwestlichen Niederösterreich.

Reinhard Pekny durchwanderte ihn und klärt auf!

Seit 1997 ist das mittlerweile auf 7.000 Hektar erweiterte Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal Ihr Arbeitsplatz. Ein sehr untypischer für einen geborenen Wiener. Wie ist es dazu gekommen?

Er hat schon während seines Studiums der Wildbiologie auf der VetUni und der BOKU Wien bei zahlreichen nationalen und internationalen Projekten etwa in Polen, Ungarn oder im Winter auch in Chile mitgearbeitet. Unter anderem hat er fast 35 Jahre lang ein Revier in den Donauauen jagdlich und jagdwissenschaftlich betreut. Gleichzeitig hat er die größte Flusskrebszucht Österreichs mit heimischen Flusskrebsen aufgebaut.

Am Höhepunkt hatte er 42 Hektar mit über 40 Teichen in Niederösterreich und der Steiermark. Wobei ihn dort nicht nur der wirtschaftliche Aspekt gereizt hat, sondern auch der wissenschaftliche.

Wie kommt man von Flusskrebsen in den Urwald werde sich jetzt viele fragen?

(c) Reinhard Penky

1997 hat ihn ein ehemaliger Studienkollege der BOKU, der in der Naturschutzabteilung des Landes arbeitete, daß damals als EU Projekt, LIFE-Projekt als Vorbereitung für das erste Wildnisgebiet Österreichs schmackhaft gemacht. Die Thematik hat Ihn sehr interessiert, daher hat er ja gesagt. Nach den vier Jahren LIFE-Projekt sind das Wildnisgebiet und die Schutzgebietsverwaltung gegründet worden und er hatte mit den knapp 2.400 Hektar begonnen. Sie waren damals nur zu dritt und haben das nur nebenbei gemacht. Aber es war schon bald klar, dass es immer mehr werden würde.

2017 wurde das Gebiet zum ersten UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs?

Stolz sagt Reinhard Pekny:

“Elf Jahre hat es gedauert und mittlerweile umfasst dieses serielle Weltnaturerbe ‚Alte Buchenwälder und Buchenurwälder zu erhalten. Die Rotbuche war damals nach der Eiszeit der dominante Baum in Europa, wurde dann aber durch die Menschen in vielen Regionen durch Eichen- und Fichtenwälder verdrängt. Natürlich ist das eine große Ehre, das ist der Nobelpreis im Naturschutz. Und seit der Vorwoche ist auch unser gesamtes Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal offiziell als Weltnaturerbe anerkannt, sprich auch die 2021 hinzugekommenen 3.500 Hektar in der Steiermark.“

Der Bildungsauftrag ist mir ein sehr besonderes Anliegen:

„Ja, ich will den Menschen einen anderen Blick auf die Natur vermitteln. Wildnis soll den Menschen nicht aussperren. Der Mensch war die meiste Zeit der Menschheit in der Wildnis unterwegs. Wir versuchen, ein Gesamtbild und diese unglaublich dichten Verflechtungen in der Natur aufzuzeigen. Es ist nicht alles so selbstverständlich, wie man oft glaubt. Und im Wildnisgebiet muss sich der Mensch zurücknehmen.

Aber genau das ist für den Menschen oft eine sehr schwierige Übung. Der Mensch will immer alles unter Kontrolle haben und alles planen. In der Wildnis gibt es das nicht. Da hat die Natur die Kontrolle und man muss die Kraft haben, Sachen hinzunehmen, auch wenn einem manches nicht gefällt. Das Wildnisgebiet ist jene Fläche, wo das passieren darf, was eben passiert.“

Er sieht nicht nur den Job, es ist für Ihn ein Herzensanliegen jeden Tag im Wildnisgebiet zu sein.

Und die Natur kann einen immer wieder auch mit ihrer Artenvielfalt überraschen. Daher liebt er es, hier im Wildnisgebiet zu sein. Jeder Tag ist anders. Und Neues gibt es immer zu entdecken. Man muss nur seine Augen und Sinne offen halten.

Die Urwälder Österreichs, geschützt durch engagierte Menschen wie Reinhard Pekny, sind ein lebendiges Symbol dafür, wie wertvoll und schützenswert die Natur ist. Sie erinnern uns daran, dass wir Verantwortung tragen, diese einzigartigen Ökosysteme zu bewahren, für uns, für die Tierwelt und für die nachfolgenden Generationen.

Wir Forerunners freuen uns, den weg der Natur und den der Menschen zu verbinden und die damit verbunderne Lebensqualität gemeinsam zu steigern.

Übrigens!

Wer mehr über das Wildnisgebiet erfahren oder eine der Besucherexkursionen mitmachen will, dem sei das Haus der Wildnis in Lunz nahegelegt.

Dort wird mit Einsatz von modernsten Medien das Wildnisgebiet informativ näher gebracht. Zudem gibt es alle Infos zu den über 100 Exkursionen, bei denen immer wieder neue Themen hinzukommen.

Alle Infos unter: 

www.wildnisgebiet.at

https://www.youtube.com/watch?v=wewsydQ4imQ

https://www.planetreisen.at/reisefeuilleton/reisenotizen-alt/durch-die-letzte-wildnis-%C3%B6sterreichs

https://www.noen.at/erlauftal/interview-der-woche-die-natur-kennt-die-kategorie-katastrophe-nicht-387270789

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top
Close
Browse Tags
Browse Authors
Cookie Consent mit Real Cookie Banner